Geschichte des Ballonsports

Paul Spiegel, 1908

Der Ballonsport entstand Ende des 19ten Jahrhunderts, als die Ballone als Attraktion der Rummelplätze ausgedient hatten und auch nicht ausschließlich der militärischen Nutzung dienen sollten. Schnell wurde die Luftschifffahrt zum “Renner“ sportlicher Betätigung, mit dem gleichzeitigen Ziel, einen Beitrag zur Erforschung des Luftmeeres zu leisten. Der erste Ballonaufstieg in Chemnitz wurde bereits 1784 registriert, 1809 erstmals bemannt.

Im Jahre 1913 startete eine nationale Weitfahrt mit 15 Ballonen von Altchemnitz anlässlich der Einweihung einer neuen Füllanlage und Ballonhalle. 1913 waren bereits 99 Vereine mit über 80.000 Mitgliedern und 120 Ballonen im DLV organisiert. 1924 schlossen sich die sächsischen Luftschiffer unter Führung des CVfL zusammen, um die Luftfahrtbelange in Sachsen gemeinsam verfolgen zu können. Ballonfahrer wie Wilhelm Prehm, Otto Bertram, Erich Lehm, Erich Kreyss, Karl Uhlig, Karl Groß und viele andere trugen den Ruf der Chemnitzer bis weit über die Landesgrenzen hinaus. 1928 gelang die Überfahrt der Ostsee während einer Wettfahrt, 1110km in 19h. W. Prehm und E. Kreyss wurden nach dieser spektakulären Fahrt bis nach Hangö/ Finnland, gebührend gefeiert. Chemnitz war Austragungsort des nationalen Gordon-Bennett-Ausscheidungsrennens 1937. Beide Weltkriege setzten den sportlichen Aktivitäten ein jähes Ende. Im Osten Deutschlands konnte erst 1990 an die Traditionen angeknüpft werden. Freunde aus Augsburg, Sonthofen, Böblingen und Stuttgart standen mit Rat und Tat zur Seite, als es um Wiederbelebung des Vereines ging.